Eine
Besiedelung ist bereits sehr fr�h feststellbar. Die Funde aus der j�ngeren
Steinzeit wie z.B. Flachbeile, Loch- und Langbeile sind jedenfalls mehr als
4.000 Jahre alt.
Die sp�tere Zeit ist zwar nicht durch Funde dokumentiert, allerdings kann angenommen werden, dass im Zuge der Besiedelung durch unsere Vorfahren, die Bajuwaren, das gesamte Gebiet n�rdlich der Donau und somit auch Lichtenberg erfasst worden ist. Konkret war es das Geschlecht der Wilheringer, die das Gebiet zwischen Rodl und Haselgraben als Reichslehen besa�en.
Die
Eingliederung des urspr�nglich freien deutschen Bauerntums in das Feudalsystem
erfolgte erst in der Karolingerzeit (799-905). F�r das darauffolgende
Jahrtausend war f�r die Entwicklung die Einbindung in das Herrschaftssystem
bestimmend, dem die Bauern zehentpflichtig waren. Kennzeichnend ist f�r diese
Zeit die zunehmende Entrechtung des Bauernstandes und auch urspr�nglich freie
Bauern wurden nach und nach herrschaftsh�rig, da sie sich zum Teil vom
Kriegsdienst freikauften, woraus im Laufe der Zeit ein
Untert�nigkeitsverh�ltnis entstand.
Mit Ende des 11. Jahrhunderts ist eine
wirtschaftliche Bl�tezeit zu verzeichnen, die vor allem durch die Einf�hrung des Kummets f�r Pferde, des
Stirnjoches f�r die Ochsen, des R�derpfluges mit Streichbrett und Eisenspitzen
begr�ndet ist. Zu den bisher �blichen zweir�drigen Karren kam der vierr�drige
Wagen.
Die Zeit der ersten Aufzeichnungen
1110 erfolgte
die Gr�ndung der Pfarre Gramastetten, zu der das heutige Gebiet von Lichtenberg
lange Zeit geh�rte und heute noch zum Teil geh�rt.
F�r
die Bev�lkerung und die Entwicklung des Gebietes von Bedeutung waren die
Schefwege, die dem G�terverkehr von den Donau-Anlegestellen in den Norden
Richtung B�hmen dienten. Von diesen gingen gleich mehrere durch das heutige
Gemeindegebiet.
Die
Besiedelung und die wirtschaftliche Leistung d�rften im Mittelalter �u�erst
d�rftig gewesen sein. Die Einwohnerzahl wird w�hrend des Mittelalters sicherlich in der
Gr��enordnung von 200 bis h�chstens 500
Menschen gelegen haben.
Die
wesentlichsten Ereignisse des ausgehenden 16. Jahrhunderts, die sicherlich auch
die damalige Bev�lkerung von Lichtenberg betrafen, waren die religi�sen und
sozialen Unruhen. Durch Martin Luther, der mit seinen Thesen 1517 die
Bewegung des Protestantismus ins Rollen brachte, kam es zu einer
weitreichenden, auch das M�hlviertel einschlie�enden Neuorientierung der gl�ubigen
Bev�lkerung. Nicht zuf�llig treten im Gefolge der religi�sen Aufst�nde sogleich
die sozialen Unruhen, insbesondere die Bauernkriege auf. Die innere
Zerrissenheit des Reiches f�hrte unweigerlich zu Initiativen der anderen
europ�ischen M�chte, die diese Situation f�r sich zu n�tzen wu�ten - es begann
der Drei�igj�hrige Krieg, der von 1618 bis 1648 w�tete und bei dem die
Leidtragenden vor allem die b�uerliche Bev�lkerung im S�den des Reiches war.
Zur�ck blieben ein in weiten Teilen fast entv�lkertes Gebiet, desolateste
Zust�nde in allen Lebensbereichen, eine verelendete und demoralisierte
Bev�lkerung. Die Bew�ltigung dieser Katastrophe dauerte in manchen Gegenden bis
zu den Befreiungskriegen Anfang des 19. Jahrhunderts.
Die
Pest
forderte 1680 auch im M�hlviertel gro�e Opfer, so ist aus diesem Jahr
�berliefert, dass auch in Lichtenberg mehrere Personen an dieser Seuche verstarben.
1743
verspricht der Herr von Wildberg, Heinrich Maximilian von Starhemberg, am
P�stlingberg eine Patronatskirche zu errichten. Diese Pfarrgr�ndung, die 1785
erfolgte, gliederte das Pfarrgebiet neu, wobei ebenfalls in dieses Jahr das
Patent Kaiser Josephs II. fiel, aufgrund dessen die Katastralgemeinden
eingerichtet wurden. Bereits 1770 wurden Ortschaften mit Nummerierungen der
H�user verordnet, vor allem aus milit�rischen Gr�nden zur Aushebung der
Wehrf�higen. Diese nunmehr �ber 200 Jahre alte Hausnummerierung wurde im
Jahr 1994 mit
der Einf�hrung von Stra�ennamen von einer neuen Ordnung abgel�st.
Die
Herrschaft Maria Theresias und darauf ihres Sohnes Joseph II. brachte Reformen
auf vielen Gebieten des Lebens und ber�hrte auch den Alltag der M�hlviertier
Bauern.
Die
Weltherrschaftsanspr�che Napoleons bekam auch die Lichtenberger Bev�lkerung zu
sp�ren: Im Mai 1809 zogen Kampftruppen der
kaiserlichen Armee durch Lichtenberg, um
den Br�ckenkopf der Franzosen in Urfahr anzugreifen. In weiterer Folge waren
sowohl �sterreichische als auch franz�sische Truppen in Lager oder
einquartiert.
Mit
dem Jahr 1848 fand wohl das bedeutendste Ereignis f�r den Bauernstand statt:
die Aufhebung des Untert�nigkeitsverh�ltnisses aufgrund des Antrages von Johann
Kudlich im Reichstag - die sogenannte Bauernbefreiung.
Errichtung der politischen Ordnung
1850 wurde im Zuge der Errichtung der
Bezirkshauptmannschaft Linz die Gemeinde
Lichtenberg auch als Rechtssubjekt
geschaffen, welche 1851 bereits 845 Einwohner umfasste. Am 14. September 1856
wurde die Gisela-Warte er�ffnet. Von dieser aus Anlass der Geburt der
Erzherzogin Gisela, einer Tochter von Kaiser Franz Joseph und dessen Gattin
Elisabeth, errichteten Aussichtswarte hat auch der Lichtenberg seinen
insbesondere bei Linzern gebr�uchlichen Namen erhalten: die Gis.
1875
erfolgte die Vereinigung der Ortschaftsgemeinden P�stlingberg, Katzbach und
Lichtenberg zur Ortsgemeinde P�stlingberg, welche bis 1919 bestehen bleiben
sollte.
1896 wurde die Stra�e P�stlingberg-Lichtenberg gebaut, die heute Teil der Hansberg-Landesstra�e ist. Mit der Einrichtung der Bezirkshauptmannschaft Urfahr wurde 1903 auch die verwaltungsm��ige Zuordnung neu geregelt.
1905
wurde die Freiwillige Feuerwehr Lichtenberg gegr�ndet.
Der
Erste Weltkrieg traf auch die Lichtenberger Bev�lkerung, mussten doch die
meisten wehrf�higen M�nner ins Feld einr�cken, wodurch die harte
landwirtschaftliche Arbeit auf den Schultern der B�uerinnen lastete. Armut und
Auszehrung pr�gten das Ende dieses gro�en Krieges.
Der
Zusammenbruch der Monarchie und die Gr�ndung der Republik brachte alte
Ordnungen ins Wanken. So auch im Gemeindegebiet der Ortsgemeinde P�stlingberg.
Die Gemeindevertreter der Ortschaft P�stlingberg nahmen Verhandlungen mit der
Gemeinde Urfahr auf, der sie sich anschlie�en wollten. Die Lichtenberger
Gemeindevertreter unter der F�hrung des Gastwirtes Leopold Hemelmayr,
Holzpoldl, wollte diesen Schritt nicht mitvollziehen. Alleine schon die
Entfernung zu Urfahr, aber auch vor allem die unterschiedliche Struktur
(l�ndlich - st�dtisch) war f�r diesen Entschluss wahrscheinlich
ausschlaggebend.
Als
daher am 27. M�rz 1919 in Urfahr die Vereinigung von P�stlingberg und Urfahr
besiegelt wurde, war dies das Zeichen f�r
die Gr�ndung einer eigenen Gemeinde. Die
konstituierende Sitzung des Gemeinderates dieser noch immer als �Gemeinde
P�stlingberg bei Linz" bezeichneten Ortsgemeinde fand am 14. Juni 1919
statt, bei der der bis dahin als Gemeindevorsteher amtierende Leopold
Hemmelmayr zum ersten B�rgermeister gew�hlt wurde. Mit Beschluss der o�.
Landesregierung wurde dann die "Restgemeinde" richtigerweise als "Gemeinde Lichtenberg bei P�stlingberg" bezeichnet, was durch die Verlautbarung im
Landesgesetzblatt mit 14. August 1919 amtlich wurde.
1920 wurde bei der Volksz�hlung die Gemeindebev�lkerung mit 787 Einwohnern ermittelt, 136 H�user waren im Gemeindegebiet errichtet.
In
die Zeit der Kriegsjahre fielen auch die ersten Pl�ne zur Errichtung einer
eigenen Schule f�r Lichtenberg, die jedoch aufgrund der Kriegssituation auf
Jahre zur�ckgestellt werden mussten.
Besonders
die direkte Nachkriegszeit erforderte von den Gemeindevertretern gro�es
Geschick. Die amerikanische Besatzung wurde von der russischen abgel�st, die
Gefahr von Pl�nderungen und Vergewaltigungen war st�ndig gegenw�rtig.
Erste
gro�e Bauma�nahme nach dem Krieg war die Errichtung eines eigenen
Gemeindehauses, zu welchem 1949 der Grundstein gelegt wurde und 1950 die
Fertigstellung erfolgte. Im selben Jahr wurde die Errichtung der Volksschule
in Angriff genommen, welche am 19. September 1955 er�ffnet wurde.
Die
soziale Struktur der Gemeinde begann sich zu wandeln, der Wohlstand der sp�ten
f�nfziger Jahre zog auch in Lichtenberg ein. Im November 1955 wurde der
Sportverein Lichtenberg gegr�ndet, der dem Bed�rfnis nach sinnvoller
Freizeitbesch�ftigung und k�rperlicher Ert�chtigung Rechnung trug und mit
seinen Sektionen weiterhin tr�gt.
Mit
der Inbetriebnahme der ORF-Sendeanlage am 17.November 1960 erhielt Lichtenberg das Wahrzeichen, das es auch im Gemeindewappen f�hrt. Bei der Volksz�hlung 1961 �berschritt die
Gemeinde die 1000-Einwohner-Grenze. Es zeichnete sich bereits jene Entwicklung
ab, die in der Folge zur explosionsartigen Bev�lkerungszunahme f�hrte. 1964
wurde der Fernsehsender Lichtenberg 2 in Betrieb genommen, 1969 das
Farbfernsehversuchsprogramm. Im selben Jahr erhielt die Gemeinde das blau-gelbe
Wappen verliehen. Die Tennisanlage wurde ebenfalls in diesem Jahr errichtet.
1973/74
erfolgten der Umbau des Gemeindehauses und die Errichtung der
Posthilfsstelle Lichtenberg. Die Er�ffnung des Kindergartens 1979
entsprach einem immer gr��er werdenden Bed�rfnis der Bev�lkerung.
Die bereits erw�hnte Zunahme der Bev�lkerung war Ergebnis der Wohnbaut�tigkeit, die in der Errichtung des Wohnparkes I besonders deutlich sichtbar wurde. Neben der st�ndigen Errichtung von Einfamilienh�usern waren besonders die Wohnanlagen Wohnpark I und II, Im Sonnendorf und Breuersiedlung Ursache f�r den Anstieg der Bev�lkerungszahl. Die Errichtung der Turnhalle sowie der Zubau zur Volksschule, der 1993 er�ffnet wurde, waren somit nur eine Anpassung der Infrastruktur an die gesteigerte Nachfrage.
Bei
der Volksz�hlung 2001 wurden 2399 Einwohner mit Hauptwohnsitz und 804 H�user
gez�hlt.